Beim Surfen im Internet hinterlassen wir zahlreiche Spuren, die sich zur Nachverfolgung nutzen lassen. Webseitenbetreiber wissen beispielsweise aufgrund von Cookies und IP-Adressen, woher Besucher kommen, welche Interessen sie haben und wie lange sie auf der Seite verbleiben. Das ist zwar sehr praktisch, um gezielte Angebote und Werbung schalten zu können, doch für Besucher kann das auch mit einer eingeschränkten Privatsphäre einhergehen.
Es gibt glücklicherweise einige Möglichkeiten, diesen sogenannten digitalen Fußabdruck ohne viel Aufwand effizient zu minimieren. Mit den folgenden Tipps sind Sie in der Lage, im Handumdrehen Ihre Privatsphäre und Anonymität im Internet zu stärken.
1. Auf Klarnamen für Konten und Social Media verzichten
Viele Menschen nutzen eine E-Mail-Adresse, aus der sich der volle Vor- und Zuname ableiten lässt. Solche Adressen sollten jedoch einzig und allein im professionellen bzw. geschäftlichen Umfeld zum Einsatz kommen. Wer sich hingegen privat auf einer Webseite oder bei einem Dienst anmelden möchte, sollte eher zu einem Pseudonym greifen.
Gleiches gilt insbesondere für Social Media, das heute den Alltag von vielen jungen Menschen bestimmt. Nutzt man dabei den eigenen Vor- und Nachnamen, dann öffnet man damit möglichen Missbrauch Tür und Tor. Das fängt bei Identitätsdiebstahl an und geht sogar hin zum Social Engineering. Deswegen gilt: Klarnamen im Internet unbedingt vermeiden!
2. Strikte Privatsphäre beim Browser einstellen
Cookies spielen im Internet eine bedeutende Rolle, um wichtige Informationen zu speichern. Das können beispielsweise Login-Daten für einen bestimmten Dienst sein. Aber Cookies sind auch in der Lage, das Surfverhalten von Nutzern aufzuzeichnen. Unternehmen nutzen sie gerne für Werbezwecke, was jedoch zulasten der Privatsphäre der Nutzer geht.
Die meisten Browser erlauben es mithilfe weniger Klicks, die Einstellungen so zu ändern, dass Cookies zur Nachverfolgung blockiert werden. Hierfür gibt es meistens einen entsprechenden Eintrag, der Tracking-Verhinderung oder Nachverfolgungsprävention heißen kann. Eine automatische Löschung von Cookies kann dort ebenfalls eingestellt werden.
3. Fast alle Browser haben einen Inkognito-Modus
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, sollte gleich den eingebauten Inkognito-Modus nutzen. Dieser ist bei allen beliebten Browsern vorhanden, ob Google Chrome oder Microsoft Edge (ggf. unter einem etwas anderen Namen). Cookies können dann schlechter die Aktivitäten nachverfolgen und der Suchverlauf zum Ende der Sitzung wird automatisch gelöscht.
Einen kleinen Nachteil gibt es aber dennoch: Der Browser greift in dem Modus nicht auf gespeicherte Anmeldedaten zurück. Man muss sich also bei Diensten jedes Mal neu anmelden.
4. Alternative Suchmaschinen und Dienste nutzen
Google ist die mit Abstand beliebteste Suchmaschine weltweit, doch bei Datenschützern ist sie vor allem als Datenkrake bekannt. Schließlich verdient der Alphabet-Konzern hinter Google den Großteil seines Gewinns mit Werbung, die möglichst personalisiert sein sollte. Aus diesem Grund wird die Privatsphäre von Nutzern oft erst an zweite Stelle gesetzt.
Alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Startpage respektieren hingegen die Privatsphäre ihrer Nutzer. Sie sammeln und verkaufen keine Daten und schalten keine personalisierte Werbung. Solche Anbieter verzichten zudem auf einen detaillierten Suchverlauf, mit dem sich präzise die Interessen nachverfolgen lassen könnten – das ist vorbildlich!
5. Mit VPN den Standort und die IP-Adresse verbergen
Abgesehen von Cookies bietet die IP-Adresse einen zweiten wichtigen Hinweis auf die Identität eines Nutzers bzw. Besuchers. Es handelt sich dabei um eine eindeutige Identifikation eines Internetanschlusses, was sogar zur Bestimmung des ungefähren Standorts genutzt werden kann. Zudem können im schlimmsten Fall Kriminelle eine IP-Adresse gegen Nutzer verwenden.
Einen effektiven Schutz dagegen bietet ein VPN (virtuelles privates Netzwerk). Es baut eine verschlüsselte Verbindung zu einem Server auf und ändert die IP-Adresse. VPN-Apps lassen sich auf allen Geräten installieren – ein VPN für Handy oder Laptop verbirgt effektiv die IP-Adresse.
6. Werbe- und Tracking-Blocker als sinnvolle Erweiterungen
Wie bereits erwähnt, dient die Nachverfolgung von Benutzern allen voran gewinnorientierten Werbezwecken. Klickt man beispielsweise auf eine Werbeanzeige, erhält man im Anschluss noch mehr ähnliche oder verwandte Produkte angezeigt. Personalisierte Werbung ist ein wesentlicher Bestandteil hinter den Rekordgewinnen vieler IT-Unternehmen.
Um sich davor besser zu schützen und mögliche Spuren beim Surfen zu minimieren, können zusätzliche Werbe- und Tracking-Blocker nützlich sein. Diese findet man oft als praktische Browsererweiterungen im zugehörigen Store eines Browsers. Sie verhindern nicht nur lästige Anzeigen, sondern tragen damit auch zum Schutz der Privatsphäre bei.